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Das 3D Druck Kartell

21 September 2025 by
Das 3D Druck Kartell
Heinz

Das 3D-Druck-‚Kartell‘: Wie die 3D-Druck-Industrie Kunden in die Kostenfalle lockt.

/// 3D Druck News am 21. September 2025///

Die 3D-Druck-Welt lebt von einem Märchen: mehr Materialien, mehr Verfahren, mehr Komplexität = mehr Qualität.

Die Realität ist eine andere: bezahlt wird für etwas, das in den meisten Fällen gar nicht gebraucht wird.

Ist es ein stilles „Kartell“ – oder nur ein eingespieltes System, das alle mitspielen?

Das glänzende Versprechen der Branche

Die Außendarstellung mancher 3D-Druck-Services wirkt auf den ersten Blick spektakulär:

55 verschiedene Materialien und Finishes, dazu die Auswahl aus gleich 9 unterschiedlichen Verfahren. Im Maschinenpark stehen XXL-Drucker mit 1,3 Metern Bauraum – als Machtdemonstration oder schlicht als Showpiece.

Dazu metallische Pulver, Spezialharze in futuristischen Flaschen und Werbebilder, die Bauteile fast wie aus einer Science-Fiction-Welt erscheinen lassen.

Die Botschaft ist klar: je größer die Auswahl, desto hochwertiger das Angebot. Vielfalt wird als Qualitätsmerkmal inszeniert.

In der Praxis jedoch führt genau diese Vielfalt selten zu besseren Ergebnissen. Sie ist der erste Baustein eines Systems, das nicht Klarheit schafft, sondern Unsicherheit. Ein System, das Kunden vor Entscheidungen stellt, die ohne tiefes Material- und Verfahrenswissen kaum zu treffen sind – und dadurch Kosten, Umwege und Abhängigkeiten produziert.

Hinter der Bühne zeigt sich ein Muster:

– Maschinenhersteller entwickeln immer größere, teurere Maschinen, gebunden an proprietäre Verbrauchsmaterialien.

– Dienstleister kaufen diese Anlagen durch übertriebene Versprechen (“Mit diesem 3D-Drucksystem erreichen Sie noch mehr Kunden”), müssen die Investition refinanzieren und verkaufen Verfahren als „Qualitätsgarantie“.

– Der Endkunde sieht sich mit Entscheidungen über 3D-Druckverfahren und Materialien konfrontiert, die ohne Fachwissen nicht zu treffen sind – und zahlt am Ende oft mehr, als nötig wäre.

Es gibt keine geheime Absprache. Aber es wirkt wie ein stilles Kartell: ein System, das Komplexität belohnt.

Infografik: Wie das 3D-Druck-‚Kartell‘ Kunden durch Material- und Verfahrensdschungel in Tests und Fehlentscheidungen drängt.

Drei Mechanismen des Systems

 

1. Das Material-Märchen

Die Listen lesen sich wie technische Zauberformeln: PLA, PLA+, ABS, ASA, PETG, TPU, PA, PA12, PP – und gerne noch ein paar exotische Kürzel mehr.

Auf den Webseiten mancher Anbieter wirken sie wie ein Beweis wissenschaftlicher Exzellenz. Wer so viele Kürzel aufführt, muss doch alle Eventualitäten im Griff haben. Vielfalt wird mit Kompetenz gleichgesetzt.

Doch hinter der Fassade zeigt sich eine andere Logik: Je mehr Materialien aufgelistet sind, desto größer die Unsicherheit für alle, die kein tiefes Polymerwissen haben.

Soll es ASA oder ABS sein? Reicht PLA+ oder braucht es doch PA12? Was auf dem Papier wie Präzision aussieht, entpuppt sich in der Praxis als Dschungel – mit Fehlentscheidungen, unnötigen Testdrucken und steigenden Kosten als fast unvermeidliche Folge.

Die Illusion der Vielfalt ersetzt nicht die richtige Wahl. Sie verschiebt das Risiko auf den Kunden – und genau das ist Teil des Systems.

 

2. Das Verfahren-Karussell

SLA, SLS, MJF, DMLS, Binder Jetting – das Alphabet der Verfahren klingt wie ein exklusiver Code für Hightech-Insider.

In den Broschüren und Online-Konfiguratoren wird es als Beweis für Modernität und Leistungsfähigkeit präsentiert: je mehr Abkürzungen, desto höher die Kompetenz.

Doch der Blick hinter die Kulissen zeigt ein anderes Bild. Rund 95 Prozent aller bestellten Teile passen in eine Handfläche. Ihre Anforderungen liegen nicht im Bereich von Laserschmelzen oder XXL-Druck, sondern in Funktionalität, Maßhaltigkeit und Alltagstauglichkeit.

FDM erfüllt diese Kriterien in der überwältigenden Mehrheit der Fälle – schnell, stabil, wirtschaftlich.

Die teuren Spezialmaschinen bleiben für die seltenen Ausnahmen reserviert: wenn es um extreme Anforderungen geht, nicht um den Alltag.

Das Verfahren-Karussell dreht sich dennoch weiter – weil es Eindruck schindet. Und weil es Teil einer Logik ist, die Vielfalt als Wert verkauft, auch wenn sie nur selten gebraucht wird.

 

3. Die After-Sales-Falle

Der Einstieg wirkt oft verlockend: attraktive Angebote, Rabatte auf Maschinen, schnelle Lieferung. Der Eindruck entsteht, als sei der 3D-Druck damit bereits erschwinglich.

Doch der eigentliche Preis offenbart sich erst später – im Verbrauch.

Proprietäre Resins, Pulver mit Serienbindung, Kartuschen mit Chip, die nur in einer einzigen Maschine funktionieren. Wartungsverträge, ohne die der Betrieb stillsteht.

Hersteller verdienen nicht am Drucker allein, sondern an der permanenten Bindung an ihr Zubehör.

Was als günstiger Einstieg verkauft wird, entpuppt sich so als System aus laufenden Kosten und Abhängigkeit. Ein Modell, das die Anwender langfristig stärker belastet als die Anschaffung selbst.

Die Falle schnappt nicht sofort zu – sie schließt sich langsam, mit jeder neuen Nachfüllflasche und jedem notwendigen Serviceeinsatz.

 

Es geht auch anders

Wir bei 3D Druck München wollten dieses Spiel nicht mitspielen. Statt Vielfalt um der Vielfalt willen setzen wir auf Klarheit.

Unsere vier Standardmaterialien decken nahezu alles ab:

– PLA+ für Prototypen und Funktionsmuster

– ASA für Outdoor-Anwendungen

– Lebensmittelechter Kunststoff für Gastro und Alltag

– PA12-CF für Stabilität und Hitze

Ein Verfahren, eine klare Linie: FDM. Robust, präzise und für die meisten Anforderungen völlig ausreichend.

Dass Einfachheit funktioniert, belegen konkrete Fälle:

– Outdoor-Halterung: ASA statt SLS – günstiger, witterungsbeständig, langlebig.

– Lebensmittelkontakt: Lebensmittelechter Kunststoff statt exotischer Harze.

– Hitzebelastung: PA12-CF hält Form und Funktion bis 200 °C.

Drei Beispiele, die zeigen: Es braucht kein Maschinenalphabet und keine endlosen Materiallisten.

 

Das Anti-Kartell-System

Das 3D-Druck-‚Kartell‘ lebt von der Illusion, dass mehr Optionen gleichbedeutend mit mehr Qualität sind. In Wahrheit entstehen daraus Verwirrung, Abhängigkeit und unnötige Kosten.

Unser Gegenentwurf: weniger Verfahren, klar definierte Materialien, volle Transparenz. Ergebnisse, die funktionieren – ohne Show-Effekte, aber mit Substanz. Wer 3D-Druck ohne Try & Error möchte und dabei Kosten sparen will, kann unseren Leitfaden kostenlos bestellen.

Wir bei 3D Druck München zeigen: Wer Komplexität abbaut, liefert bessere Ergebnisse. Das ist unser Beitrag gegen die Logik des „Kartells“ – und unser Versprechen für einen 3D Druck Service, der funktioniert.

Hinweis: „Kartell“ wird hier ausschließlich als Metapher genutzt. Ziel ist die Analyse eines Systems von Anreizen und Komplexität in der Branche – nicht die Behauptung einer Absprache.